Das Kompetenzzentrum freut sich über den Start des neuen Projekts wir weit weg – lokale Partnerschaften. Denn wir sind überzeugt, dass partzipative internationale Jugendarbeit auch in ländlichen Kommunen möglich ist.
Das Format wir weit weg funktioniert besonders gut in Städten mit Hochschulstandorten. Denn dort lassen sich Studierende als Coaches gewinnen. In Kommunen auf dem Land mit schlechter ÖPNV-Anbindung ist es deutlich schwieriger, junge Menschen zu finden, die die Ressourcen haben, als Coach:in tätig zu sein. Daher lässt sich das erfolgreiche Format wir weit weg, das die Universität Leipzig positiv evaluierte, nicht einfach eins zu eins in den ländlichen Raum übertragen.
Aber wir sind überzeugt, dass es auch in ländlichen Kommunen möglich ist, partizipative internationale Jugendarbeit anzubieten, die die zentralen Elemente von wir weit weg aufnimmt, aber an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten anpasst. Deshalb sollen mit dem Projekt wir weit weg – lokale Partnerschaften Variationen des Formats wir weit weg entwickelt und erprobt werden, die in ländlichen und kleinstädtischen Kontexten funktionieren können. Dafür wollen wir im kommenden Jahr an fünf Orten (Landkreis Leipzig, Landkreis Mittelsachsen, Landkreis Erzgebirge, Landkreis Nordsachsen und evtl. in Chemnitz) Netzwerke mit Vertreter:innen von Oberschulen, Schulsozialarbeit und Jugendarbeit bilden. Denn ein Kern des Formats wir weit weg ist es Schule als Ort, an dem alle Jugendlichen erreicht werden können, und (internationale) Jugendarbeit zu verbinden. Denn die Mischung aus Verbindlichkeit von Schule, Freiwilligkeit und Augenhöhe der Jugendarbeit, kombiniert mit dem auf die Stärken der Teilnehmenden fokussierten Blick der non-formalen Bildung und internationalen Jugendarbeit, macht wir weit weg aus und hat wesentlich zu dessen Erfolg beigetragen.
In lokalen Netzwerken soll dann gemeinsam überlegt werden, wer vor Ort eine wir weit weg-Gruppe aufbauen und begleiten könnte, wo sich diese regelmäßig treffen und wie die Teilnehmenden dafür geworben werden können. Ob dann beispielsweise ein:e Jugendarbeiter:in oder ehrenamtlich Mitarbeitenden oder ein:e Lehrer:in, die sich den Rollenwechsel zum:r Coach:in zutraut, die Gruppe auf ihrem Weg begleitet, ist offen und soll im gemeinschaftlichen Prozess entschieden werden. Denn Partizipation ist auch für die Zusammenarbeit mit den Partner:innen im Netzwerk für uns äußerst wichtig.
Der Projektzeitplan sieht vor, dass die Netzwerke im Frühjahr bis Sommer 2021 gebildet werden und ab da an gemeinsam arbeiten, sodass nach den Herbstferien 2021 wir weit weg-Gruppen starten können, die europäische Jugendbegegnungen für Sommer 2022 sowie Rückbegegnungen für den Sommer 2023 vorzubereiten und dann durchzuführen. In der Projektphase zwischen den beiden Begegnungen soll gemeinsam mit den neuen Freund:innen im Ausland noch an einem Thema gearbeitet werden, das die Jugendlichen gemeinsam ausgewählt haben. Die Gruppen und ihre Coaches werden im Zuge des gesamten Prozesses vom Team des Kompetenzzentrums unterstützt. Vor dem Hintergrund der Pandemie-Situation werden außerdem noch blended Schulungsmaterialien für die Coaches entwickelt.
Wir freuen uns sehr über das Vertrauen, dass die Stiftung Mercator mit der Förderung des Projekts wir weit weg – lokale Partnerschaften in uns setzt. Im Kontext der fachlichen Stärkung partizipativer internationaler Jugendarbeit steht das Projekt zudem in engem Austausch mit dem Projekt „Generation Europe“ des IBB Dortmund, das ebenfalls von der Stiftung Mercator gefördert wird.