Als Team der Internationalen Arbeit der KINDERVEREINIGUNG Leipzig e.V. brachten wir 2018 insgesamt 79 Jugendliche aus Leipzig, Frohburg (Leipziger Land) und Chemnitz mit 179 Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern zusammen und begeisterten sie nachhaltig für internationale Jugendbegegnungen. Dies wollen wir auch im kommenden Jahr 2019 fortsetzen.
„Portugal war super. Ich habe mit meiner Mama gesprochen. Ich will jetzt das Abitur machen. Danach bin ich 18 und dann will ich einen Volunteer machen. Am liebsten dort in Lissabon“ – so fasst Maja, 15 Jahre und Teilnehmende bei der „wir weit weg“-Gruppe der Helmholtz-Oberschule in Leipzig ihre Eindrücke zusammen. Gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern ihrer Schule entwickelte sie eine internationale Jugendbegegnung und traf in Lissabon, portugiesische Jugendliche.
Ähnlich begeistert sind auch alle anderen 79 Teilnehmenden aus Leipzig, Frohburg (Leipziger Land) und Chemnitz. 2018 waren sie bei unseren zwei frei ausgeschriebenen internationalen Begegnungen dabei, bei einer Jugendbegegnung in Kooperation mit der Leipziger Helmholtz-Oberschule sowie bei fünf „wir weit weg“-Gruppen mit je einer internationalen Jugendbegegnung.
Die Jugendlichen trafen in Polen, Tschechien, Griechenland, Portugal, Irland, Frankreich und Finnland auf insgesamt 179 andere Jugendliche. Bei acht internationalen Jugendbegegnungen beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Upcycling, Streetart, Bewegung und Tanz, Ernährung und einer gesunden Lebensweise, Nachhaltigkeit, Diversity und kultureller Herkunft. Sie nahmen Einblicke in den Alltag der jeweils anderen Jugendlichen und wurden nachhaltig für die internationale Jugendarbeit gewonnen, so, wie es Merhan, 16 Jahre, von der Oberschule Leipzig-Paunsdorf beschreibt:
„Ich bin so froh, dass ich über „wir weit weg“ von Internationalen Jugendbegegnungen erfahren habe. [Die internationale Jugendbegegnung] „Upcycle your life“ hat unheimlich viel Spaß gemacht und es waren so tolle Leute dabei. Später will ich auch mal in dem Feld arbeiten.“
Qualitätssicherung und Anerkennung
Auch unser Arbeitsalltag hat einen internationalen Aspekt: Die Europäische Freiwillige Claudia aus Spanien unterstützt uns seit Oktober im Büro und bleibt hier für ein Jahr. Um die inhaltliche Qualität der Projekte aufrechtzuerhalten und stetig zu verbessern, haben sich außerdem fünf unserer Teamerinnen und Teamer auf Malta und in Belgien bei zwei Trainings methodisch und inhaltlich weitergebildet und Kontakte geknüpft. Wir waren bei zahlreichen Vernetzungstreffen des SALTO Youth Net, bei Trainings des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, der Initiative „Austausch macht Schule“ und dem Netzwerk „Forschung und Praxis im Dialog“ (FPD) dabei. Wir hosteten das Netzwerkstreffen der Internationalen Innofonds-Projekte des Kinder- und Jugendplans des BMFSFJ sowie ein Peer to peer-Werkstatt von FPD.
Eine besondere Anerkennung unserer Arbeit, speziell des Projekts „wir weit weg“, stellt für uns die Förderung der Robert Bosch Stiftung dar, die uns eine Teilzeitstelle im Bereich Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit bis Ende 2019 und eine wissenschaftliche Evaluation der bisherigen „wir weit weg“-Ergebnisse finanziert.
Ausblick 2019
Diese Erfolge aus 2018 sind für uns die größte Motivation, auch im kommenden Jahr 2019 unseren Kalender wieder voll zu packen: Es wird voraussichtlich vier Rückbegegnungen der „wir weit weg“-Projekte aus 2018 geben (drei davon sind bereits bewilligt), eine internationale Jugendbegegnung, die wir mit der Helmholtz-Oberschule durchführen, eine internationale Jugendbegegnung mit Serbien und Belgien, die ehemalige „wir weit weg“-Teilnehmende maßgeblich mitgestalten sowie eine weitere frei ausgeschriebene Jugendbegegnung. Außerdem wird es eine neue „wir weit weg“-Generation an drei Oberschulen in Leipzig geben.
Zur weiteren Qualitätssicherung und Netzwerkarbeit organisieren wir einen Evaluationsworkshop unseres „wir weit weg“-Projekts am 28. Juni 2019 in Leipzig (save the date!), zu dem wir Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Fachöffentlichkeit und interessierte Träger der Kinder- und Jugendhilfe und internationalen Jugendarbeit einladen, um gemeinsam mit uns auf dann bereits fünf Jahre „wir weit weg“ zu blicken. Wir wollen die wissenschaftliche Evaluation des Projekts durch den Lehrstuhl Medienkompetenz- und Aneignungsforschung der Uni Leipzig präsentieren und die Höhen und Tiefen des Projekts analysieren.
Träger und Organisationen, die sich vorstellen können, „wir weit weg“ in ihre Einrichtung zu holen, bekommen bei dem Evaluationsworkshop Anregungen und Kontakte und, das streben wir an, eine erste Fassung unseres Schulungs-Handbuchs, welches die Übertragung von „wir weit weg“ in andere Kontexte ermöglichen soll und an dem wir aktuell bereits arbeiten.
Frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!
So bleibt uns nur noch, Ihnen/Euch allen frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen. Unseren Partnerorganisationen, Coaches, Teamenden, Förderern (Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig, Innovationsfonds des Kinder- und Jugendplans des BMFSFJ, Erasmus+ JUGEND IN AKTION, Robert Bosch Stiftung, Deutsch-Polnisches Jugendwerk, Deutsch-Französisches Jugendwerk, Landesdirektion Sachsen) und Unterstützerinnen und Unterstützern danken wir für die Zusammenarbeit und freuen uns auf kommende Kooperationen. Möge Ihr/Euer kommendes Jahr ebenso vielfältig und reich an (internationalem) Austausch sein, wie es das unsere zu werden verspricht.
Herzlich, das Team Internationale Arbeit der KINDERVEREINIGUNG Leipzig e.V.
Christian Schmidt-Rost, Alexandra Zagler, Fina Wiese, Sarah Christl, Babette Pohle, Claudia Jamie