Das Projekt Internationale Jugendarbeit wird Kompetenzzentrum

Das Projekt Internationale Jugendarbeit ist ab sofort Kompetenzzentrum für Internationale Jugendarbeit und non-formale Bildung. Damit wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir mehr als ein temporäres Projekt sind und dass wir – die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden – uns in den vergangenen fünf Jahren viel Expertise angeeignet haben, die wir in verschiedenen Kontexten teilen. Als Kompetenzzentrum wollen wir uns weiterentwickeln, unsere Tätigkeitsfelder aus- und noch nachhaltigere Strukturen für unsere Arbeit aufbauen.

Dazu haben wir fünf strategische Tätigkeitsfelder identifiziert:

  • pädagogisch vorbereitete und begleitete partizipative internationale Mobilitätsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene, die bisher kaum von der internationalen Jugendarbeit erreicht werden;
  • Weiterbildung und Qualifizierung vor allem von (ehrenamtlichen) Fachkräften der internationalen Jugendarbeit und non-formalen Bildung;
  • Digitalisierung und virtueller (Jugend-)Austausch;
  • Anerkennung non-formal erworbener Kompetenzen;
  • Zusammenarbeit von formaler und non-formaler Bildung auf Augenhöhe;
  • Mobilitätsberatung von Jugendlichen, Jugendgruppen und anderen Interessierten.

Partizipative internationale Jugendarbeit

Kern unserer Arbeit und zentrales Angebot im Bereich der pädagogischen internationalen Mobilitätsanagebote für Jugendliche sind die internationalen Jugendbegegnungen, die im Rahmen des Formats wir weit weg partizipativ entwickelt werden. wir weit weg wurde positiv durch die Universität Leipzig evaluiert und wird auch ab Herbst 2020 wieder an mindestens drei Leipziger Oberschulen angeboten. Der Plan ist jedoch, wir weit weg mit weiteren strategischen Partnern zu skalieren und an deutlich mehr Oberschulen anzubieten. Darüber hinaus bieten wir einzelne Jugendbegegnungen an, die von unseren Teamer*innen entwickelt wurden. Hier bringen sich zunehmend auch wir weit weg-Alumni ein.

Internationale Mobilität für Auszubildende

Zudem wollen wir uns ein weiteres Feld der Mobilitäten erschließen. Wir befinden uns in Gesprächen mit einem großen Unternehmen. In Zukunft wollen wir internationale Mobilitäten für deren und für die Auszubildenden der KINDERVEREINIGUNG Leipzig e.V. organisieren. Damit würden wir ein Anschlussangebot für die Zielgruppe der Jugendlichen schaffen, die nach der Schule eine Ausbildung absolvieren und in internationalen Jugendmobilitäten bisher stark unterrepräsentiert sind.

Qualifizierung von Ehrenamtlichen

Wichtiger Bestandteil von wir weit weg ist weiterhin die Qualifizierung von ehrenamtlichen Mitarbeitenden zu Fachkräften der internationalen Jugendarbeit. Um die Qualität weiter zu steigern, entwickeln wir zusammen mit Fachverbänden und weiteren Trägern der Jugendarbeit im In- und Ausland blended-learning Formate zur Qualifizierung von Fachkräften. Dieser Prozess wird durch verschiedene internationale Fachkräfteseminare flankiert.

Digitalisierung von non-formalen Bildungsangeboten

Direkt an die Qualifizierungsangebote schließt das Feld der Digitalisierung an. Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist der stärkere Bedarf an blended-learning Formaten für unsere Ehrenamtlichen. Denn diese würden sich gerne zu einer Zeit und an einem Ort ihrer Wahl fortbilden können. Die Corona-Situation wiederum hat gezeigt, dass wir auch unsere Arbeit mit den Jugendlichen viel stärker digitalisieren, beziehungsweise in der Lage sein müssen, zwischen digital und analog abwechseln zu können. Dies gilt für die Arbeit mit den Jugendlichen vor Ort ebenso wie für die europäischen Austauschformate.

Neben der digitalen Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen wollen wir uns sowohl in technischen als auch didaktischen Fragen in den Fachdiskurs einbringen. Perspektivisch wollen wir in diesem Feld wieder mit universitärer Forschung kooperieren.

Kooperation von formaler und non-formaler Bildung

Eine andere Schnittstelle, die wir weiter bedienen wollen, ist die Kooperation zwischen Schule und außerschulischer Bildung. Dabei greifen wir auch auf unsere Erfahrungen zurück, die wir im Zuge des Projekts wir weit weg sowie bei der gemeinsamen Entwicklung von Jugendbegegnungen mit der Helmholtz Oberschule Leipzig und im Kontext der Initiative Austausch macht Schule sammeln konnten.

Anerkennung

Die Anerkennung im Bereich der non-formalen Bildung erworbener Kompetenzen und Wissensbestände auch im formalen Bereich wäre gerade für unsere Teamer*innen sehr attraktiv. Viele haben ein nicht pädagogisches Fach studiert, sich aber learning by doing in der non-formalen Bildung zu pädagogischen Fachkräften entwickelt. Dennoch haben sie, aufgrund des Fachkräftegebots, große Schwierigkeiten, Stellen in pädagogischen Berufen zu finden. Wir wollen perspektivisch gemeinsam mit zu identifizierenden Partnern darauf hinwirken, Anerkennungsmechanismen zu etablieren, so dass sich Menschen mit ausreichend praktischer Erfahrung und einem bereits absolvierten Hochschulstudium durch ein verkürztes pädagogisches Studium zur sozialpädagogischen Fachkraft qualifizieren können. Es ist uns klar, dass dies dicke Bretter sind. Aber es gibt den Fachkräftemangel und eine wahrnehmbare Zahl an interessierten Menschen für ein solches Modell.

Mobilitätsberatung

Innerhalb unserer wir weit weg-Gruppen aber auch darüber hinaus beraten wir anlassbezogen Jugendliche(-ngruppen) zu Möglichkeiten der internationalen Lernmobilität. Diese Tätigkeit wollen wir zukünftig noch ausbauen und als ein festes Angebot in unserem Portfolio etablieren.

Ihr seht, wir haben uns für die kommende Zeit viel vorgenommen, denn wir sind überzeugt, dass es weiterhin internationalen und europäischen Jugendaustausches bedarf. Insbesondere in Zeiten wie diesen, in denen die persönliche Begegnung und das Erfahren Europas so schwer ist. Wir hoffen sehr, dass unsere Förderer und Partner diesen Weg auch in dieser von Ungewissheiten geprägten Zeit weiter mit uns gemeinsam gehen.

Christian Schmidt-Rost und Babette Pohle mit Team

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